Tessamar

Unsere Zeitrechnung begann mit der Besiedlung Tessamars, vor etwa 1900 Jahren.

Über das Nordmeer kamen unsere Vorfahren hierher und bauten ihre erste Siedlung, Lodan, am Ufer des Generi. Längst vergessen ist die Zeit, vor der Besiedlung des Landes. Wir wissen nicht woher oder warum sie kamen. Sie breiteten sich aus, rodeten Wälder und bestellten das Land.

Doch der Frieden hielt nicht lange. Orks hausten in den Flachlanden Tessamars und bekämpften die Menschen die sich dort niederzulassen suchten. Weiter und weiter drangen die Menschen in das innere des Landes vor. Sie fuhren den Generi hinauf und besiedelten das dort unerschlossene Land.

Im Zentrum des Landes stand ein gigantischer Berg, der bis hoch in die Wolken reichte. Sie tauften ihn den Reißzahn und sprachen ihm eine große Bedeutung zu. Er sollte das Bindeglied zwischen dem Reich der Götter und der Erde sein.
Als Ort der Verehrung ließen sich die Menschen dort nieder und errichteten einen Tempel am Fuße des Reißzahns. Den ersten Tempel für Talos, die Gottheit, die alles Leben erschaffen und auch diese Welt geformt hatte. Schon bald war der Reißzahn das Ziel eines jeden gläubigen Pilgers.

Im Süden Tessamars lag ein gigantischer Wald. Tiefer und tiefer drangen die Menschen in den Wald vor und schlugen das Holz für ihre Siedlungen.

Nach einiger Zeit kam ein fremder zu den Menschen. Ein Elf. Lang genug hatte sich sein Volk das Treiben der Menschen angesehen, die unersättlich die Schätze ihres Waldes plünderten. Die Elfen waren nicht so angriffslustig wie die Orks, doch machten sie ihren Standpunkt klar, dass kein Mensch in ihren Wäldern willkommen war, der sie nicht respektierte.

Es wurde ein Packt geschlossen, der den Menschen die Rodung des Elfenwaldes, Naeya, untersagte. Dafür sollten sie in Frieden mit den Elfen zusammen leben und beide Völker voneinander profitieren.

Im Osten erhob sich ein gewaltiger Gebirgszug, bewohnt von Zwergen. Die Menschen und Zwerge waren ähnlicher Mentalität und schlossen schnell Freundschaft. Ein reger Handel begann und mit der Unterstützung der Zwerge und ihres handwerklichen Geschicks wuchsen die Siedlungen der Menschen bald zu mächtigen Städten heran.

Mehr und mehr Siedler kamen und nur fünf Jahre nach dem ersten Menschen begann ein Krieg zwischen ihnen und den Orks. Die Menschen gewannen und vertrieben die übrig gebliebenen Orks in die westlichen Wälder des Landes.

Die Orks waren vertrieben und die Menschen nahmen mehr und mehr Land in Beschlag. Die wachsenden Städte benötigten mehr Ressourcen und so kam es, dass die Menschen ihren Packt mit den Elfen brachen und in ihrem Territorium Holz schlugen.

Erzürnt über diesen Vertrauensbruch legten die Elfen einen Zauber über ihren Wald, der den Menschen das betreten ihres Waldes unmöglich machte. Seit dem hüllt sich der Wald in geheimnisvolles Schweigen.

Die Menschen drangen weiter gen Westen vor, doch kamen sie nicht weiter als bis zum Rand der westlichen Wälder. Die Orks hatten sich dort ein neues Leben aufgebaut und jeder Mensch der sich dort hinein wagte bekam die Rache der Orks zu spüren. Statt dessen siedelten sich die Menschen am Rand der westlichen Wälder an und verhinderten, dass die Orks ihn je wieder verließen.

Viele Jahre gingen ins Land. Jahre des Friedens und des Aufbaus. Doch eines Tages versank das Land im Chaos. Das Land wurde mit einem mal von Orks, die bis lang den Wald nicht verlassen hatten überrannt.

Geschichten erzählen von einem Hexenmeister, der ihnen die Macht gab das Land an sich zu reißen und Dämonen in unsere Welt beschwor. Das Allsehende Auge wurde vernichtet und keiner konnte sich diesem Feind stellen. Die Menschen wurden versklavt und fast alles Wissen über unsere Vergangenheit ausgelöscht.

Diese Zeit, in der die Finsternis über uns herrschte, diese Zeit aus der kaum etwas überliefert wurde, nennen wir das Schwarze Zeitalter.

Das Schwarze Zeitalter endete so jäh wie es begonnen hatte. Der Hexenmeister war verschwunden und mit neuer Kraft gelang es den Menschen sich aus der Knechtschaft der Orks zu befreien. Das Land wurde gereinigt und die Städte neu errichtet. Die Orks wurden zurück in die westlichen Wälder gejagt, dorthin, wo laut der Legenden alles begonnen hatte.

Der Hexenmeister hatte einen mächtigen Fluch auf die westlichen Wälder gelegt. Einen Fluch, der jedem Menschen das Leben entzog und in einen Untoten verwandelte, der im Dienste des Hexenmeisters stehen sollte.

Natürlich sind das nur Gerüchte. Doch diese halten sich bis heute, sodass sich niemand mehr dort hineinwagte und den Wäldern den Titel, Verfluchte Westliche Wälder einbrachte.

Nachdem die Ordnung wieder hergestellt war begannen sich die Menschen für ihre verlorene Vergangenheit zu interessieren. Nur wenige Schriften und Artefakte der Vergangenheit hatten das Schwarze Zeitalter überstanden und vom Schwarzen Zeitalter selbst gibt es bis heute kein Zeugnis der genauen Geschehnisse.

Wer auch immer sich der Vergangenheit annimmt betritt eine Welt voller Geheimnisse und Gefahren. Denn die Finsternis ruht noch immer in den Verfluchten Westlichen Wäldern und wartet auf seine Chance.